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Monitor Explosionsgewalt: 2015

Unacceptable harmSchlüsselergebnisse

ÜBERBLICK

2015 ist das vierte Jahr in Folge, in dem die Zahl der zivilen Opfer explosiver Gewalt weltweit gestiegen ist. Im vergangenen Jahr töteten oder verletzten Explosionswaffen 33.307 Zivilisten – ein Anstieg um 2 % im Vergleich zu 2014 und 65 % mehr als 2011, als der erste AOAV-Monitoring-Bericht erschien.

  • Im Jahr 2015 verzeichnete AOAV 43.786 durch Explosionswaffen verursachte Todesfälle und Verletzungen bei 2.170 Vorfällen. Davon waren 307 oder 76 % Zivilisten.
  • Wenn Explosionswaffen in Wohngebieten eingesetzt wurden, waren 92 % der Getöteten oder Verletzten Zivilisten. In anderen Gebieten lag der Anteil bei 31 %.
  • Damit entsprachen zivile Opfer in Wohngebieten 89 % aller verzeichneten zivilen Todesfälle und Verletzten.
  • Die Zahl ziviler Todesfälle und Verletzten stieg 2015 um 2 % im Vergleich zu 2014. Dies ist das vierte Jahr in Folge, in dem sich die Zahl der erfassten zivilen Opfer explosiver Gewalt erhöht hat. 2011 wurden 21.499 Zivilisten getötet oder verletzt.
  • Einen dramatischen Anstieg gab es bei der Zahl der durch Selbstmordanschläge getöteten oder verletzten Zivilisten – sie stieg auf 9.205. Dies war 67 % mehr als 2014 – trotz einer ähnlich großen Zahl an Vorfällen (253 im Jahr 2015 gegenüber 248 im Vorjahr).
  • Erfasste Vorfälle mit luftgestützten Explosionswaffen töteten und verletzten weltweit 9.200 Zivilisten, was einem Anteil von 28 % aller zivilen Todesopfer und Verletzten entsprach. Gegenüber 2014 stellt dies einen Anstieg von 57 % bei zivilen Todesopfern und Verletzten dar – trotz einer deutlich geringeren Zahl an erfassten Vorfällen (501 im Jahr 2015, 735 im Jahr 2014).
  • Syrien, Jemen, Irak, Nigeria und Afghanistan verzeichneten 2015 die höchste Zahl ziviler Todesopfer und Verletzten.
  • Die Zahl erfasster Todesopfer und Verletzten in Syrien ist weiter gestiegen. AOAV verzeichnete 2015 mehr als 10.000 Todesfälle und Verletzungen in Syrien.
  • Im Vergleich zum Vorjahr erlebten einige Länder einen deutlichen Anstieg ziviler Todesopfer und Verletzten durch Explosionswaffen: Türkei (7682 %), Jemen (1204 %), Ägypten (142 %), Libyen (85 %), Syrien (39 %) und Nigeria (22 %).
  • Sechs Länder und Territorien verzeichneten 2015 mehr als 1.000 getötete oder verletzte Zivilisten.
  • Aus weltweit 64 Ländern und Territorien wurden Vorfälle gemeldet – fünf Länder mehr als 2014.
  • Trotz des Anstiegs der Zahl der Todesopfer und Verletzten, ist die Zahl der erfassten Explosionswaffen-Vorfälle im Vergleich zu 2014 um 20 % gefallen. Dies bedeutet eine höhere durchschnittliche Letalitätsrate als in den Vorjahren und spiegelt den vermehrten absichtlichen Einsatz von Explosionswaffen in Wohngebieten wider. 2014 hatte AOAV insgesamt 41.847 Todesopfer und Verletzte bei 2.702 Vorfällen erfasst.